Home Allgemein European U13 Championships (14.-18.06.2023, Zagreb)

European U13 Championships (14.-18.06.2023, Zagreb)

von Attila

Im Juni 2023 fand die erste offizielle Jugend Europameisterschaft in der Altersklasse U13 in Zagreb statt und Indigo war mit Spieler, Trainer und Zuschauern bei dieser historischen EM dabei!
Der erste Bewerb war Mixed-Team, wo zwei Mädchen und zwei Burschen in fünf Spielen gegeneinander antreten. Im Eröffnungsmatch gegen Frankreich spielten Mariia und Louis Fegerl ihr Mixed-Doppel sehr gut und konnten der späteren Mixed-Doppelsieger-Paarung zwei Sätze abnehmen. Mariia konnte in Ihrem Einzel gegen Eva Lam (auch ein Teil des ITTF Hopes-Teams) die ersten beiden Sätze gewinnen, aber leider endete das Spiel gegen Frankreich mit 0:5. Um im Rennen für das Obere Play-OFF zu bleiben mussten wir das zweite Gruppenspiel gegen Slowakien gewinnen. Mariia und Bela Csomor konnten das Mixed Doppel gewinnen. Mariia und Sophia Pichler blieben in Ihren beiden Einzel ohne Satzverlust. Unsere Burschen sind im Vergleich zu den meisten anderen Nationen schwächer als die Mädchen und aus tatkischen Gründen stellten wir unseren besten U13-Spieler, den erst 9 Jahre alten Louis, auf Position zwei um auch ein männliches Spiel gewinnen zu können – die Rechnung ging auf und wir konnten mit 4:1 gegen die Slowakei gewinnen. Somit kam es zum Entscheidungsspiel um den Aufstieg ins Obere Play-Off gegen Israel. Die Ausgangssituation war ähnlich und wir haben wieder unsere Aufstellung „umgedreht“ um eventuell eine Möglichkeit gegen die starken Burschen zu haben. Diesmal hatten wir keine Chance im Mixed-Doppel, die Mädchen gewannen Ihre Spiele souverän und somit kam es zum Entscheidungsspiel für Louis gegen Israels #2. Wo die meisten seiner Schulkollegen bereits schlafen gehen (20:00 Uhr) spielte Louis einen 50 Minuten langen Thriller mit sensationellen Ballwechseln. Nach einer 2:0 Führung lauteten die letzten drei Sätze 18:20, 10:12 und 9:11 und Spiel und Team-Match mit 2:3 verloren. Sensationelle Leistung, aber nach dem späten Abendessen um 22:00 dauerte es noch einige Stunden um diese bittere Niederlage wegstecken und einschlafen zu können.

Nach nur wenigen Stunden Schlaf begann der nächste Wettkampftag  mit dem Frühstück um 06:15.  Weiter ging es mit der zweiten Gruppenphase um Platz 15-28. Gegen unsere ersten Gegner, Kosovo, durften Miriam Meier und Seung Chen ihr EM -Debüt feiern und Team Österreich gewann klar mit 5:0. Auch das zweite Match gegen Estland war eine klare Sache 5:0. Wir wollten den Gruppensieg und hatten viel Respekt vor unserem letzten Gegner Moldawien gehabt – immerhin verlor Mariia drei Monate zuvor in Linz 2-Mal gegen Valeria Cravcenco. Das Mixed-Doppel war hart umkämpft, aber wir spielten am Ende des Spiels am Besten und gingen mit 1:0 in Führung. Sophia und Bela gewannen Ihre Spiele auf Position 2 sehr sicher und Mariia konnte ohne Druck gegen Valeria spielen, der erste Satz ging 13:11 verloren aber danach war sie die Klügere und Mutigere und bekam Ihre Revanche. Auch Louis gewann sein Einzel und mit einem Spielverhältnis von 15:0 war leichter schlafen zu gehen als am Tag davor.

Team Austria

Team Austria

In der letzten Gruppenphase konnte sich die Türkei nach einem klaren 3:0 gegen Italien überraschend zum Europameister  krönen während wir um Platz 15-18 spielten. In diesem Halbfinale spielten erneut die Mädchen groß auf und Mariia gewann an der Seite von Louis auch das Mixed-Doppel – 3:1 für Österreich gegen Portugal. Platz 15 oder16 hat Ranglistentechnisch die gleiche Wertigkeit für künftige Setzungen.  Damit Mariia fix zu ihrem Einzel kam wurde die Aufstellung gegen Belgien ein wenig verändert – kein Doppel dafür ein garantiertes Einzel, da in dieser Phase des Turniers nicht alle Spiele ausgespielt werden. Sie gewann Ihr Spiel auf Position 2 und Miriam ihr Spiel auf Position 1 und somit verkürzten die Mädchen die Niederlage gegen die übermächtigen belgischen „Männer“ auf 2:3. Der 16. Platz ist besser als unser Setzung – für die Mannschaft war es vielleicht besser im unteren Play-Off viel zu gewinnen als im oberen viel zu verlieren, aber für Mariia gab es dadurch leider weniger interessante Spiele.

Mixed-Doppel. Schon in der Mannschaft haben Mariia und Louis gezeigt, dass sie gut zusammenspielen können und dass beide sich aktiv am Spielgeschehen beteiligen können. Nach freilos in der ersten Runde spielten sie sehr gut gegen die ukrainische Paarung und zogen mit 3:1 weiter in die dritte Runde. Aleksandra Makar und Jakub Dobosz aus Polen waren zwei harte Brocken und die zwei Sätze die wir gewinnen konnten waren gespickt mit sensationellen Ballwechseln, Mut und Spielwitz unserseits. Im vierten Satz drehte jedoch unsere 2:1 Führung sehr unglücklich, während Louis sich sehr stark fühlte und eigene Bigpoints machte, bekam Mariia viele unangenehme Bälle mit viel Schnitt und wurde unsicher. Dadurch verzweifelte leider Louis und der letzte Satz ging beinahe Kampflos vorüber– wirklich schade, sie haben gut zusammengespielt aber sich im 5. Satz nicht die Chance gegeben zu gewinnnen.

Im Einzel haben wir gehofft, dass Mariia aus der Vorrunde aufsteigen wird und das obere Play-Off erreichen kann. Seit einem Jahr hat sie sich hart auf die EM vorbereitet und die EM ist Ihr übergeordnetes Saisonziel gewesen. Sie hat über das ETTU Devolopment Programm und das ITTF Hopes Programm Weltweit mit den besten Mädchen Ihrer Altersklasse trainieren können und vieles erlebt und gelernt. Für Ihr tägliches Training in Graz haben viele Sparringpartner in und außerhalb des Grazer Raums mitgeholfen. Es wurde viel investiert damit Mariia „diesen Weg“ gehen konnte. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Beteiligten! Wir haben einige nationale Turniere ausgelassen um mehr trainieren zu können. Während z.B. Daniela Mitar sich bei den ÖM U17 als zweite im Einzel für das Jugend-EM Team U19 qualifizierte (Herzlichen Glückwunsch Dani!) hat Mariia zweimal täglich unter Leitung von Liu Yanjun in Graz mit Tobias Siwetz, Andreas Unterweger und Niki Kalogeropoulos trainiert. Zusätzlich war noch Simon Pfeffer einen Tag zu Gast bei uns.

Die Vorbereitungen waren nicht umsonst, wirklich beeindruckend wie sie in Ihrer Vorrunde gespielt hat. Polina Kryvosheia aus der Ukraine kannten wir von verschiedenen WTT Turnieren, die anderen Mädchen aus Estland und Lettland waren unbekannt. Mit einem Satzverhältnis von 9:0 war klar, dass Sie als Gruppensiegerin aufsteigen wird und vielleicht sogar Freilos in der ersten Runde haben wird. Das Freilos hat sie bekommen, aber trotzdem hätte sie kaum ein schweres Los bekommen können – in Ihrem ersten Match wurde sie Europas #2, Hanka Kodetova aus Tschechien zugelost. Drei Wochen davor hat sie eine klare 3:0 Niederlage einstecken müssen. Mit dem Publikumsjoker im Rücken, Familie, Peter Rebol und Marion sind extra angereist, startete sie mutig und war wie durchbesprochen vom ersten Punkt an Spielbestimmend. Nur ein kleines Problem, falls jemand sich fragt was „überpowern“ bedeutet – einfach die ersten Ballwechsel im ersten Satz anschauen – 1:5 ohne das Hanka den Ball mehr als 1 mal berührt hat – Mariia spielte mit zu viel Risiko und alles ging daneben. Trotzdem gelang es ihr Ihre Bälle besser zu dosieren und den Satz umzudrehen 11:8 für Mariia. Der zweite Satz war zu vorsichtig aber die kommenden Sätze waren richtig gut und Mariia schaffte es weiterhin Spielbestimmend zu sein. Überpowerte leider aus Übereifer erneut bei 9:9 in den beiden letzten Sätzen und es blieb bei einem beinahe Erfolg gegen Hanka. Hankas Trainer und langjähriger Coach beim Tschechischen Tischtennisverband meinte nach der Siegerehrung, dass Mariia die schwerste Hürde auf dem Weg ins Finale gewesen ist. Nicht falsch verstehen, mit einem 17. Platz im Einzel bei einer Jugendeuropameisterschaft hat Mariia auf jedenfall die beste Leistung einer Indigospieler/in erspielt, aber es wäre schon spannend gewesen eine andere Auslosung zu bekommen. Sie hat viel gewonnen (Einzelbilanz 12:2), war in guter Form (vielleicht sogar Bestform), hat alles gegeben und wir sind Mega-Stolz auf Ihre Leistungen.

Wir gönnen Mariia von Herzen ein kurze Tischtennis-Pause und lassen bewusst die nächste Großveranstaltung, die Jugend EM U15, aus. Im Herbst darf sie noch ein Paar WTT Turniere in der Altersklasse U13 spielen, aber Ihr richtiger Abschied als Unterstufe folgt bereits Ende August bei den Euro-Mini-Champs in Frankreich. Schönen Sommer und Viel Erfolg!

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