Es war einmal …
… vor gar nicht langer Zeit! Vor nicht einmal drei Jahren machten sich die wackeren Heldinnen der 1.Damenmannschaft des USV Indigo auf, um Abenteuer im verwunschenen Reich der ÖTTV-Bundesligen zu bestehen. Die Aufgaben in der 2. Bundesliga waren schon ein harter Brocken. Aber die Indigo-Recken behielten die Oberhand.
Mit ihrer Kunst des schnellen Schnittwechsels raubten sie ihren Gegnerinnen die Sinne, mit ihren präzise platzierten Bällen ließen sie sie taumeln. Die Grazer Heldinnen fanden ihren Weg durch das verwunschene Reich schnell und traten schon in der darauffolgenden Saison (2023/2024) die nächste Etappe an, die 1. Bundesliga, unteres Play-off.
Doch auch da konnten die Gegnerinnen keinen Zaubertrank brauen, der sie gegen die Ball-Artistik der Grazerinnen wappnete. Und so öffnete sich schließlich am Ende der vergangenen Saison – mit dem letzten erfolgreichen Topspin-Schlag – ein magisches Tor: das Tor zur 1. Bundesliga, oberes Play-off, der höchsten Spielklasse in Österreich.
Dort fand nun am ersten Dezember-Wochenende das aktuellste Kapitel dieses Wintermärchens sein genregemäßes Ende. Denn mit einem Sieg gegen LZ Linz sicherten sich die Damen den sensationellen dritten Platz in der Tabelle.
Respektable Leistung gegen die Champions-League-Mannschaft
Am 30. November ging es zuerst gegen die erste Linzer Mannschaft, Linz AG Froschberg. Die Mannschaft ist absolute Spitzenklasse, spielt auch heuer wieder in der Champions League. Es war also klar, wer der Favorit ist in der Partie.
Die USV-Indigo-Damen gehen motiviert in die Spiele, zeigen sehenswerte Ballwechsel. Besonders Ana Nikoiani Chervik kann gegen die Tabellenführende der Einzelrangliste, Ivana Malobabic, aufzeigen, verliert zwei Sätze nur sehr knapp: den ersten mit 9:11 und den dritten mit 10:12. Im Doppel können Chervik/Lytvyn für Indigo gegen Malobabic/Pavlovic sogar den ersten Satz holen.
Schlussendlich ist das Spiel der Linzerinnen für die Damen des USV Indigo jedoch zu präzise und zu variantenreich, zu schwer zu lesen. Das Resultat des Matches: ein klares 0:4. Dennoch: Als Newcomerinnen in der höchsten Spielklasse zeigten die Grazerinnen eine sehr respektable Leistung gegen den aktuellen Tabellenführer in Gruppe C der Champions League.
Herzschlagfinale
Gegen die zweite Linzer Mannschaft, das Leistungszentrum Linz Froschberg, ging es dann am Sonntag, dem 1.Dezember. Und es waren Herzschlag-Spiele dabei.
In gleich mehreren Spielen wird das neue Format des sogenannten Deciders geübt. Der fünfte Satz wird dabei nicht wie üblich bis 11 gespielt, sondern nur bis 6 – und es reicht auch nur ein Punkt Unterschied.
Fanni Harasztovich gewinnt für den USV Indigo einen 5-Satz-Krimi mit 6:3 im letzten Satz, nachdem der vierte mit 13:15 (!) an die Gegnerin aus Linz, Nicole Aolin Panholzer, ging. Doch im Doppel geht es noch knapper zu. Die Grazerinnen platzieren die Bälle sehr klug, die Gegnerinnen laufen immer wieder ins Leere. Jedoch passiert auch aufseiten der Indigos der ein oder andere vermeidbare Fehler, und so geht das Spiel in einen fünften Satz. Und der bringt das knappestmögliche Ergebnis: Der USV Indigo gewinnt ihn mit 6:5.
Erfolgreich in die Winterpause
Emotionaler Höhepunkt ist jedoch das letzte Spiel, in dem Mariia Lytvyn, Eigenbauspielerin des USV Indigo, gegen die Linzerin Ana Larisa Ababei antritt. Zwar sind auf beiden Seiten ein wenig die Nerven zu spüren, dennoch zeigen die beiden aggressiven Angriffsspielerinnen lange, sehenswerte Ballwechsel. Und schlussendlich behält die erst 14-jährige Grazerin Lytvyn die Oberhand. Sie gewinnt 3:1, finalisiert damit für den USV Indigo den 4:2-Sieg und den dritten Platz in der Tabelle.