Zwischen 6. und 13. März hat in Havirov das ETTU Hopes Selection Camp 2022 / Eurotalents Pre-Selection Camp I stattgefunden. Es ist der größte Lehrgang, den die ETTU bisher organisiert hat: 53 Spieler*innen und 37 Betreuer*innen aus 18 Nationen. Kein Problem für das im Jahr 2020 gebaute Tischtennis-Trainings-Center, das 32 Tische und perfekte Bedingungen, um hart zu trainieren, bietet. Zwischen den Trainingseinheiten der Jugendlichen hat das tschechische Nationalteam in der Halle trainiert und es gab genug Möglichkeit, sich etwas von den Profis abzuschauen.
Das Tagesprogramm war jeden Tag gleich, um 7 Uhr Frühstück, Training 8.45 bis 11.30 Uhr, Mittagessen, Training 14.45 bis 17 Uhr, Abendessen und freiwilliges Abendtraining 19.00 bis 21 Uhr. Am Mittwochnachmittag war frei und wir nutzten die Zeit für einen kurzen Besuch in der Schwimmhalle.
Die Übungen waren diesmal sehr komplex und verlangten den Spieler*innen viel Konzentration ab, auch die „passive Seite“ war ständig gefordert, da diese auch aus wechselnden Positionen die Übungen spielen musste. Mariia war sehr fokussiert, konzentriert und meisterte die Übungen hervorragend. Wir sind es gewohnt, dass Mariia immer zu den Kleinen zählt und die Großen ärgern kann. Damit ist jetzt Schluss, Mariia war hier eine von den Großen und wurde von den Jüngeren auf die Probe gestellt. Der Großteil der Teilnehmer war in Mariias Alter, einige waren ein Jahr jünger als sie, eine Spielerin war sogar drei Jahre jünger.
Ein Highlight war übrigens der Besuch der Weltklassespieler*innen Petr Korbel und Iveta Vacenovská, die am „freien Nachmittag“ gemeinsam mit Josef Plachý und Renata Å trbÃková aus dem Trainerteam fast 90 Minuten mit den Kids spielten.
Das Turnier wurde in drei Vorrunden mit Gruppen à sieben Mädchen eingeteilt. Ein Spiel dauerte 3 Sätze, pro Satz gab es 1 Punkt. Mariia konnte ihre ausgeglichene Vorrunde gewinnen und erreichte das obere Play-off, bestehend aus 12 Mädchen. Auch im oberen Play-off spielte Mariia gut und verlor nur 1 Spiel knapp gegen die spätere Siegerin, Tatiana Pukalo. Mariia spielte gegen die besten Mädchen sehr gut und konnte ein paar starke Spielerinnen mit 3:0 schlagen. Leider hat sie gegen die schwächeren zu viele Sätze liegen lassen, um den Turniersieg zu holen – sie verlor tatsächlich gegen jede von den letzten 4 je einen Satz. Trotz nur einer Niederlage reichte es so leider „nur“ für den dritten Platz.
Dank ihrer guten Trainings- und Turnierleistungen sowie ihrer Konzentrationsfähigkeit, Spielintelligenz und Einstellung wurde sie für das Eurotalents Development Selection Camp in Slowenien nominiert. Das hatten wir tatsächlich auch erwartet, nachdem sie schon letztes Jahr dabei gewesen war und es damals knapp nicht für die Qualifikation reichte. Mit einem Turniersieg hätte sie fix einen der 3 Plätze bei der ITTF Hopes Week & Challenge bekommen. So mussten wir bis zum Schluss auf die Wertung der Trainer Josef Plachý, Renáta Å trbÃková, Marek Cihak sowie des ETTU-Development-Managers Neven Cegnar warten. Die ersten zwei Plätze gingen an die Turniersiegerin Tatiana Pukalo aus der Ukraine und an Laurynne Cabardo aus Schweden. Mit 146,25 Punkten und 3,75 Punkten Vorsprung errang Mariia den dritten Platz und somit die Einladung zur ITTF Europe Hopes Week im Dezember. Noch dazu wurde sie automatisch für das ETTU Development Team 2023 nominiert. Davon haben wir im Vorfeld nichts gewusst und darüber haben wir uns am riesig gefreut, schön langsam reicht es nämlich mit Selection Camps! Ab jetzt wird Mariia „einfach“ gutes Training bekommen, ohne den Stress, nominiert werden zu müssen. Wir freuen uns sehr über diesen Meilenstein in ihrer Tischtenniskarriere, und hoffen, dass sie von den zukünftigen Development Camps sehr profitieren wird.