U13
Vorrunde
Am ersten Spieltag hat Mariia im Bewerb U13 Ihr bestes Tischtennis auf internationaler Bühne gespielt, aber Pech mit der Auslosung gehabt. Ihre erste Gegnerin, Sofia MINURRI ist Nummer Eins in Italien in der Altersklasse 2008. Das hat Mariia nicht davon abgehalten einen Satz zu gewinnen und jeden Satz spannend zu halten. Sofia schaffte es zwar in U13 nicht aus der Vorrunde kam aber in U15 unter die letzten 16. In der zweiten Runde verlor Mariia dem Ergebnis nach sehr klar auf 9,7 und 4 gegen die Kroatin Victoria PUSTAJ. Die Ballwechsel hatten es aber in sich – es war bestimmt eines der besten 5 Matches die Mariia je gespielt hat. Die Kroatin war beflügelt durch Ihren Sieg gegen Mariia und konnte sogar das Finale in U13 erreichen. Ihre letzte Vorrunden-Gegnerin, die Spanierin Julia MARTIN, kann nur von Glück reden ein weiteres Top-Spiel von Mariia mit 11:9 im Fünften gewonnen zu haben. Sonst wäre sie in der Vorrunde ausgeschieden, aber im Hauptraster konnte sie sogar bis ins Halbfinale vorstoßen und verlor dort gegen die spätere Siegerin Maria BERZOSA. Ein wenig traurig gingen Mariia und Marion zum Strand, genossen den Sonnenuntergang und begannen die Vorbereitungen auf den U11 Bewerb.
U11
Vorrunde
Im ersten Spiel gegen Jiaqi GUO (Spanien) waren alle Sätze knapp aber Mariia fand nie ein Konzept und wurde immer wieder in die Verteidigung gedrängt. Die Spanierin spielte besser und hat das Spiel verdient gewonnen. Das zweite Spiel war nicht unbedingt besser von Mariia, aber die Italienerin Greta Ludovica BARBARO kam mit den Schnitt von Mariia nicht klar und Mariia konnte 3:0 gewinnen. Im dritten Spiel wartete noch eine Spielerin aus Italien – Sofia EPISCOPO. Erneut ein 3:0 Sieg aber diesmal hat Mariia viel besser gespielt und von Beginn an aktiv das Kommando übernommen. Somit der zweite Platz in Ihrer Vorrunde und Aufstieg ins Viertelfinale.
Viertelfinale
Vormittagsspiele sind immer mühsam, aber wir haben nichts in der Vorbereitung ausgelassen. Videoanalyse am Abend davor, 3 Stunden vor dem Match aufgestanden, Morgensport, langes Einspielen, die Services vom Gegnerin immer wieder beim Einspielen eingebaut und dann noch mentale Vorbereitung vor dem Spiel. Das hat sich rentiert! Die sonst starke Italienerin Gioia Maria PICU wurde im ersten Satz von einem Bulldozer mit Mariia am Steuer überrollt, 11:2 – sie tat in jedem Moment das richtige. Der Italienische Betreuer hat die Welt nicht mehr verstanden, wie konnte seine Spielerin, die so viel kann und immerhin in U11 Nr. 1 von Italien ist, so wenig Chancen haben. Er schrie immer lauter und gestikulierte immer heftiger was die Situation für Gioia Maria auch nicht leichter machte. Den zweiten und dritten Satz konnte Mariia mit 11:5 und 11:4 für sich entscheiden aber die Italiener gingen auch nicht leer aus der Partie, der Coach bekam zwei Verwarnungen.
Halbfinale
Erneut eine Spanierin, diesmal leider ein schlechter Start – Renata SHYPSHA gewann die beiden ersten Sätze mit 11:8 und 11:9 und das Timeout war auch schon Weg. Mariia ging ein wenig mehr Risiko ein, spielte dadurch härter und konnte den dritten Satz mit 11:8 für sich entscheiden. Im vierten Satz spielte Mariia genau so weiter aber Ihre platzierung war nicht gut genug und Renata nutzte Mariias Bälle zu Ihrem Vorteil und ging 8:3 in Führung. Danach kämpfte Mariia unglaublich stark um jeden Ball und konnte das Satz noch mit 11:9 gewinnen. Ging danach schnell mit 5:1 in Führung und konnte diesen Vorsprung nach Hause spielen. Eine großartige Leistung, wenn man bedenkt, dass Mariia über die Stärken Ihrer Gegnerin gewonnen hat und sich das Leben in diesem Spiel ein wenig schwer machte. Über den Finaleinzug und die kämpferische und spielerische Leistung von Mariia sind wir sehr stolz.
Finale
Lana BENKO aus Kroatien kennen wir bereits gut von drei ETTU Lehrgängen diesen Sommer und leider auch von einer knappen Niederlage bei Mariias erstem WTT Turnier in Kroatien wo die Fans auf der Tribüne lautstark „La-La-Lana“ gerufen haben. Lana hat inzwischen schon in Serbien ein WTT Turnier gewonnen und war leicht zu favorisieren. WTT Finale, bedeutet Einmarsch in die Box, Spielervorstellung und somit zusätzlich noch ca 10 Minuten Wartezeit zu der immerhin vorgegebenen Zeit von 20 Minuten durch die Schlägerkontrolle. Also eine gute halbe Stunde warten auf das Spiel nach dem Einspielen. Da ist klar, dass die Nervosität steigt wenn dann in der großen Arena auch noch dazu kommt, dass nur noch auf einem Tisch gespielt wird. Das Einspielen war wie bei den Profis, Vorhand Kontern, beide Vorhand Topspin, dann Wechsel zu Rückhand Kontern und Rückhand Topspin ohne dass jemand einen Fehler gemacht hat – alleine das eine Garantie für ein großartiges Finale! Der erste Satz war ein klassischer U11 Kampf – viele lange sehenswerte Bälle, die Großteils über Härte und Platzierung entschieden wurden. Lana war bis 9:6 immer ein paar Bälle voraus aber Mariia konnte erneut einen wichtigen Satz drehen und gewann mit 11:9. Lana stellte das Spiel um, nahm das Tempo aus dem Spiel und spielte Ihre Topspins ein wenig höher und mit viel mehr Schnitt. Das verunsicherte Mariia die passiv wurde und der Satz ging mit 11:5 verloren. Im nächsten Satz ging Mariia voller Energie mit 4:0 in Führung, aber Lana nahm routiniert wieder das Tempo aus dem Spiel und spielte sich einen Satzball heraus. Den Satz gewann jedoch Mariia mit 12:10. Im vierten Satz war Mariia Anfangs zu nervös; kein Wunder, so knapp davor ein WTT Turnier zu gewinnen. Sie wurde bei jedem Punktegewinn von den noch anwesenden österreichischen Spielerinnen mit einem lautstarken „TSCHOO“ belohnt. Danke an dieser Stelle an Nina, Celine und Jennifer – die ÖTTV-Mädchen waren in Lignano nicht zu überhören. Schnell war Mariia 0:5 hinten bevor die Kämpferin wieder an der Platte war und nichts unversucht gelassen hat um den Satz zu drehen, aber der Satz ging 11:8 verloren. Im 5. Satz waren beide sehr nervös aber Lana war 2 Punkte voraus und das beflügelte sie und es Stand bald 4:9 aus Mariias Sicht. Sie hat erneut nicht aufgegeben, holte auf 8:9 auf aber war danach nicht entschlossen genug um das Spiel zu gewinnen; 11:8 für Lana. Wir gratulieren Lana zum Sieg und Mariia zu einem sensationellen Turnier!
Derzeit herrscht großer Aufwind im Österreichischen Tischtennis Nachwuchs.
Julian Rzihauschek und Petr Hodina führen sogar ab 02.11. die Weltrangliste in der Altersklasse U13 an. Aber auch die Ergebnisse der Mädchen auf der internationalen Bühne sind in letzter Zeit viel besser als zuvor. Die Zeit scheint vorbei zu sein wo sie mehrere Turniere spielen ohne je ein Spiel gewonnen zu haben und nur „mit der Erfahrung“ nach Hause fahren. Es gehört ein wenig Losglück dazu, aber immer öfter steigen die Mädchen aus der Vorrunde auf und gewinnen auch Spiele im Hauptraster.
Celine Panholzer wurde letzte Saison dritte in Havirov und Mariia Lytvyn vom USV Indigo Graz ist die erste Spielerin, die ein WTT Finale erreicht hat und dort beinahe sogar Gold gewonnen hat. Aber auch andere junge österreichische “Eigenbau” Spielerinnen steigen regelmäßig aus der Vorrunde auf – diese Woche schaffte es z.B. Elena Schinko ins Viertelfinale in U13; Celine erreicht in U15 das Viertelfinale und keine österreichische Teilnehmerin blieb ohne Sieg. Es gibt eine begründete Hoffnung, dass Österreich in den kommenden Jahren wieder zu den besten 10 Nationen bei den Europameisterschaften gehören kann. Wir sind froh und stolz das auch USV Indigo einen Teil dazu beitragen kann.